Die Schilddrüse liegt im menschlichen Körper unterhalb des Kehlkopfes im Hals und produziert die Schilddrüsenhormone. Diese Hormone sind unter anderem T4 (Thyroxin) und T3 (Trijodthyronin), die den Stoffwechsel beeinflussen. Zudem ist der TSH-Wert bei einer Untersuchung wichtig.

Die wichtigsten Laborwerte der Schilddrüse sind der TSH, der T3 und der T4 Wert. Es können auch die fT3 und die fT4 Werte bestimmt werden. Das sind die "freien T3" und die "freien T4" Werte, die noch genauer zeigen, ob eine Unterfunktion oder eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt. Allgemein zeigen diese Werte, ob die Schilddrüsenfunktion in Ordnung ist oder gestört ist. Der "T3" und der "T4" werden übrigens in der Schilddrüse hergestellt und gebildet. Es kann festgestellt werden, dass sie in Abhängigkeit von der Jod-Versorgung gebildet werden. Die Hirnanhangdrüse gibt den "TSH" Wert ins Blut ab und reguliert so die komplette Produktion der Hormone der Schilddrüse.

Die Hirnanhangdrüse zeigt dem Körper, wie die Hormonproduktion an Schilddrüsenhormonen angepasst wird - das geschieht in einer Art Wechselbeziehung. Anhand der Laborwerte der Schilddrüse kann erkannt werden, wie die Schilddrüse arbeitet und wie gut der allgemeine Regelkreis klappt im Körper.

Thyreotropin (TSH)

Der zentrale Schilddrüsenwert ist hierbei der (wird produziert von der Hirnanhangdrüse) TSH Wert (Thyreotropin) sowie den Hormonen "T3" und "T4", die in der Schilddrüse selbst hergestellt werden. Man nennt sie deshalb auch periphere Schilddrüsen-Werte.

Der "Thyreotropin" (TSH Wert) gelangt über das Blut in die Schilddrüse und wird ausgeschüttet von der Hirnanhangdrüse. In der Schilddrüse regt der TSH dann die Herstellung von dem "T4" und dem "T3" an. Wenn eines von beiden ansteigt, dann wird der TSH reduziert. Das liegt daran, dass die Schilddrüse dann weniger stimuliert wird.

Trijodthyronin T3 und Thyroxin T4

Das Trijodthyronin (T3) und das Thyroxin (T4) ist an Transportproteine im Blut gebunden und das freie T4 und das freie T3 können dann als Botenstoff im Organismus wirken. Das fT3 ist von beiden Hormonen das wirksamere und das fT4 dient als Prohormon für das T3 (Vorhormon).

Stoffwechsel

Der Stoffwechsel wird durch diese Schilddrüsenhormone maßgeblich gesteuert. Auch die Hormonausschüttung in unterschiedlichen Organen wird durch die Schilddrüsenhormone gefördert. So ist dies der Fall in der Nebenniere und in der Bauchspeicheldrüse. Das Insulin und das Cortisol sind Hormone dieser Organe und sie werden beeinflusst von den Schilddrüsenhormonen. Bei Kindern ist das Schilddrüsenhormon zudem wichtig für die Entwicklung im Hirn und für das Wachstum.

Die Schilddrüsenhormone sind also wichtig für jegliche Stoffwechselaktivität im Körper, für die Eiweißsynthese, für den Kohlenhydratstoffwechsel und den Fettstoffwechsel, für die Regelung unseres Wärmehaushaltes und unserer Körpertemperatur, für die Stresshormone (Noradrenalin, Adrenalin) und somit für unsere Herzfrequenz und den Blutdruck. Bei Kindern fördert das Schilddrüsenhormon zudem das Wachstum des Nervensystems und des Skelettsystems in der Kindesentwicklung und in der Embryonalentwicklung. Auch die Cholesterin Ausscheidung wird gesteigert.

Schilddrüsenunterfunktion

Für eine Bestimmung einer Unterfunktion der Schilddrüse oder eine Überfunktion der Schilddrüse werden die Laborwerte der Schilddrüse bestimmt. Falls die Schilddrüse entzündet ist, sollten zudem die Antikörper der Schilddrüse bestimmt werden (TPO-AK und TRAK sowie MAK).

Schilddrüsenüberfunktion

Sobald die Schilddrüsenwerte erhöht sind, spricht man von einer Überfunktion, wenn sie reduziert sind, liegt eine Unterfunktion der Schilddrüse vor. Eine normale Schilddrüse hat normale Schilddrüsenwerte. Wenn die Schilddrüse zu wenig oder zu viel produziert, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion oder einer Schilddrüsenüberfunktion.

Hirnanhangdrüsen-Insuffizienz

Es gibt auch eine "Hirnanhangdrüsen-Insuffizienz". In diesem Fall produziert die Hirnanhangdrüse zu wenig Thyreotropin oder auch zu wenig andere Hormone. Auch ein Tumor an der Hirnanhangdrüse kann bewirken, dass zu viel TSH produziert wird.

T3- und T4-Werte niedrig, TSH hoch

Wenn der T3 und der T4 reduziert sind und der TSH Wert zu hoch, dann spricht man bei dieser Konstellation von einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion). Die Schilddrüse produziert zu wenig T3 und zu wenig T4 und daher sind diese beiden Werte reduziert. Die Hirnanhangdrüse versucht wiederum als Reaktion hierauf mehr Thyreotropin auszuschütten. Bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen gibt es oftmals eine Schilddrüsenunterfunktion. Die Autoimmunerkrankung heißt "Hashimoto Thyreoiditis".

T3- und T4-Werte hoch, TSH niedrig

Wenn der T3 erhöht ist und der T4 ebenfalls und das TSH zu niedrig ist, dann besteht eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion). Dabei sind die "peripheren Schilddrüsenwerte" erhöht und die Hirnanhangdrüse versucht, die TSH Herstellung zu drosseln. Die gesteigerten T3 Werte und die gesteigerten T4 Werte gibt es bei "Morbus Basedow" bei einer Schilddrüsenentzündung oder bei einem akuten Autoimmunschub, bei "heißen Knoten", bei einer Schilddrüsenvergrößerung und bei reduziertem Thyreotropin.

Laborwerte zu niedrig

Wenn der T3-Wert, der T4-Wert und der TSH-Wert zu niedrig sind, dann ist es eine Unterfunktion der Hirnanhangdrüse. Die Hirnanhangdrüse müsste mehr TSH bilden, wenn der T3 Wert und der T4 Wert niedrig sind, doch bei einer solchen Unterfunktion der Hirnanhangdrüse ist dies nicht möglich.

Auch bestimmte Medikationen können die Schilddrüsenwerte verändern. "Heparin" kann beispielsweise die Ausschüttung von TSH ändern. Auch das Medikament "Haloperidol", welches bei psychiatrischen Erkrankungen eingesetzt wird, kann den TSH Wert verändern.

Sobald ein Schilddrüsenwert verändert ist, muss der Endokrinologe eingeschaltet werden, das ist der Facharzt für sämtliche Hormonerkrankungen. Er wird dann die Untersuchungen unternehmen und nach der Ursache forschen.

Sonographie

Es ist dann nötig, einen Ultraschall Befund der Schilddrüse zu tätigen (Sonographie) und die Struktur und die Größe der Schilddrüse genau anzusehen. Wenn hier Veränderungen in der Größe oder in der Beschaffenheit der Schilddrüse zu sehen sind, kann dies mit in die Diagnose einfließen. Bei einer "Szintigrafie" kann die Stoffwechselaktivität dieses Organs zudem bestimmt werden. Es kann auch nötig sein, dass die Schilddrüse punktiert werden muss, wenn man eine Gewebeprobe erhalten möchte oder wenn Krebsverdacht besteht.

Sobald die Laborwerte der Schilddrüse irgendwie auffällig sind, kann man mit einer medikamentösen Therapie beginnen. Wenn ein Patient eine chronische Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse hat, ist die regelmäßige Bestimmung der Laborwerte nötig. Das heißt der Patient sollte in etwa alle drei Monate den TSH Wert, den T4 Wert und den T3 Wert bestimmen lassen. Wenn nötig auch den fT3 und den fT4 Wert.

Welcher Arzt ist für die Schilddrüse zuständig?

Der medizinische Experte bzw. Spezialist für die Schilddrüse ist der Facharzt für Endokrinologie - der sogenannte Endokrinologe. Die Endokrinologie ist eine Untergruppe der Inneren Medizin.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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