Der Kreatinin-Wert ist für die Nierenfunktion sehr wichtig, Kreatinin ist ein Abbau-Produkt des Kreatins, das für die Muskelkontraktion gebraucht wird. Es wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt und zwar von Justus Liebig, einem deutschen Chemiker. Das Kreatin spielt bei den Muskeln eine wesentliche Rolle, das Stoffwechselprodukt Kreatinin hat hingegen keine Funktion. Es ist ein reiner Laborwert, der anzeigt, welche Menge Kreatinin von der Niere ausgeschieden wird.
Der Kreatininwert kann also nach einer medizinischen Untersuchung auf bestimmte Krankheiten oder Schädigungen in Zusammenhang mit der Nierenfunktion hinweisen.
Kreatin im Stoffwechsel
Kreatin stellt der Körper selbst her, es wird in der Leber und in den Nieren produziert. Es wird dann in die Herz- und Skelettmuskeln transportiert. Weiterhin nimmt jeder Mensch Kreatin mit der Nahrung auf, meist ist es in gekochtem Fleisch vorhanden. In den Muskeln ist es an Phosphat gebunden, kommt jedoch auch in freier Form vor. Von dem vorhandenen Kreatin werden täglich etwa ein oder zwei Prozent über den Urin wieder ausgeschieden. In sehr geringen Mengen jedoch auch über die Galle und den Darm.
Wann wird der Kreatinin-Wert bestimmt?
Kreatinen ist ein ganz wichtiger Laborwert, da dadurch die Nierenfunktion bestimmt wird. Der Arzt wird immer bei Verdacht auf eine Nierenfunktionsstörung den Kreatinin-Wert bestimmen.
Die Störung kann durch eine akute oder chronische Nieren-Krankheit entstehen. Es können auch Nierenzellen geschädigt sein, entweder durch verschiedene Gifte oder es zerfallen rote Blutkörperchen und lagern sich ab. Das Kreatinen wird auch bestimmt, wenn Diabetes mellitus vorliegt, Bluthochdruck diagnostiziert wurde oder wenn ein übermäßiger Wasserverlust zu verzeichnen ist. In aller Regel wird das Kreatinin im Blut gemessen.
Normalwerte
Männer unter 50 sollten einen Kreatinen-Wert von von 0,84 bis 1,25 haben, bei Männern über 50 ist ein Kreatinin-Wert von 0,81 bis 1,44 völlig normal. Bei Frauen liegt der normale Wert bei etwa 0,66 bis 1,09. Bei Kindern richtet sich der Kreatinin-Wert immer nach dem Alter. Es wird die Nierenfunktion festgestellt, aber das Kreatinen ist auch in der Muskelmasse enthalten. Bei Sportlern können also abweichende Kreatinen-Werte festgestellt werden.
Kreatininwert zu niedrig
Bei Männern liegt der unterste Wert bei 0,84mg/dl, bei Frauen sind es 0,66 mg/dl. Wenn der Kreatinin-Wert niedriger ist hat das medizinisch beinahe keine Bedeutung. Diese niedrigen Serum-Werte treten häufig bei Untergewicht des Patienten auf, wenn nicht ausreichend Muskulatur vorhanden ist und sogar während der Schwangerschaft.
Kreatininwert zu hoch
Bei einem erhöhten Kreatinin-Wert sieht das schon anders aus, das kann durch ein akutes Nierenversagen kommen, einer chronischen Erkrankung der Nieren oder durch Wassermangel. Zu einem akuten Nierenversagen kann es kommen, wenn allergische Reaktionen auf Medikamente oder einem Kontrastmittel auftreten. Der Zerfall von roten Blutkörperchen oder der Zerfall von Muskelzellen kann ebenfalls Nierenversagen hervorrufen. Manchmal sind auch die Gefäße der Niere durch ein Blutgerinnsel verschlossen. Eine exzessive Fleischzufuhr ist dem Kreatinin-Wert auch nicht sehr zuträglich und vor der Blutabnahme sollten Sie auch keine langen körperlichen Tätigkeiten ausüben.
Niereninsuffizienz
Eine chronische Niereninsuffizienz wird ausgelöst durch:
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck
- Zystische Nierenerkrankungen
- Erkrankungen des Bindegewebes
Kreatinin im Blut steigt aber erst an, wenn die Nierenfunktion um 50 Prozent eingeschränkt wird. Deshalb werden Nieren-Erkrankung nicht allein durch den Kreatinin-Wert festgestellt. Wenn Sie längere Zeit Medikamente einnehmen, kann der Kreatinin-Wert im Blut ebenfalls steigen und einen hohen Kreatinin-Wert haben Sie auf jeden Fall bei Bluthochdruck. Auch die Hormonstörung Akromegalie lässt den Kreatinin-Wert ansteigen.
Was tun bei verändertem Kreatinin-Wert?
Wenn Sie einen erhöhten Kreatinin-Wert haben, dann ist die Ursache damit noch nicht geklärt. Wenn der Arzt eine Grenzwertüberschreitung feststellt, dann ist zwar eine Nierenfunktionsstörung sehr wahrscheinlich, aber sicher ist das auf keinen Fall. Der Arzt wird zur genauen Abklärung der Ursache viele weitere Untersuchungen durchführen. Dazu müssen natürlich auch die Beschwerden der Patienten berücksichtigt werden, jede Nierenerkrankungen zeigt eben andere Symptome. Ist der Kreatinin-Wert zu hoch, wird in aller Regel eine Ultraschall-Untersuchung der Nieren gemacht und manchmal wird auch aus den Nieren eine Gewebeprobe entnommen und ins Labor geschickt.
Wie groß ist der Schaden in der Niere?
Der Kreatinin-Wert lässt nur wenige Rückschlüsse zu, wie stark die Nieren tatsächlich geschädigt sind. In der Niere befinden sich sehr viele Filter, hier werden die Harnbestandteile aus dem Blut in den eigentlichen Urin gefiltert. Somit also auch das Kreatinin. Wenn die Nieren jedoch nicht mehr richtig arbeiten, bleibt sehr viel Kreatinin im Blut und der Wert steigt an.
Werte bei der Blutuntersuchung
Die Kreatinin-Werte können sich jedoch je nach Labor unterscheiden und es gibt auch unterschiedliche Werte, zu welcher Tageszeit das Blut abgegeben wird. Auch jahreszeitliche Schwankung gibt es. Lassen Sie sich nicht verunsichern, nur die Laborwerte sind keinesfalls aussagekräftig. Sie müssen auch mit anderen Blutwerten verglichen werden und Ihre persönliche Befindlichkeit spielt ebenfalls eine Rolle.
Die Nieren sind lebenswichtige Organe und es wird immer beim Urologen der Nierenwert überprüft. Bei Nierenerkrankungen verändert sich jedoch der Kreatinin-Wert und der Harnstoff-Wert. Natürlich wird der Arzt auch den Urin untersuchen, eine Nierenerkrankung dürfen Sie nie auf die leichte Schulter nehmen. Der Kreatinin-Wert sagt in aller Regel aus, ob Ihre Nieren gesund sind ober ob möglicherweise eine Krankheit der Nieren diagnostiziert wird. Sicher sind außer dem Kreatinin auch andere Laborwerte aussagekräftig.
Urin untersuchen
Auch der Urin gibt Aufschluss über eine Nierenerkrankung. Meist wird von Nierenwerten gesprochen, gemeint ist aber immer eine Blutuntersuchung. Weicht der Kreatinin-Wert sehr von der Norm ab, stellt der Urologe die Ursache fest. Allerdings betrachtet er die Laborwerte immer im Zusammenhang, also auch andere Werte werden berücksichtigt.
Behalten Sie also Ihren Kreatinin-Wert stets im Blick, Sie können damit feststellen, ob Ihre Nierenfunktion normal ist oder ob Sie an einer Nierenerkrankung leiden. Um eine Nierenerkrankung zu überwachen, muss regelmäßig der Kreatinin-Wert überprüft werden. Ihnen wird aus der Armbeuge Blut entnommen und das Labor erstellt dann ein Blutbild, bei dem auch andere Blutwerte eine Rolle spielen.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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