Was sind Globuline?
Globuline zählen zu den Plasmaproteinen, die in Mensch und Tier vorhanden sind. Auch bei Pflanzen sind Globuline stark vertreten und als Speichermedium bekannt. Mittlerweile sind hunderte Arten von Plasmaproteinen bekannt. Jede einzelne Globulinen-Art ist für eine andere Aufgabe im Körper zuständig.
Globuline werden unterteilt zwischen Albumine und Globuline. Diese befinden sich im Blutplasma in einer Konzentration von ungefähr 7,5 Gramm je Deziliter. Wie alle Proteine bestehen auch Globuline aus einer langen Kette von Aminosäuren, die eine kugelförmige Gestalt annehmen. Im Blut schwimmen sie daher wie kleine Transportkugeln.
Durch den Vorgang der Elektrophorese ist es möglich, die zahlreichen Proteinarten voneinander zu unterscheiden.
Aufbau
Die Unterscheidung zwischen Globuline und Albumine ist einfach: Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Eigenschaften sowie ihrem Löslichkeitsverhalten im Wasser aus. Albumine lösen sich im Wasser auf während Globuline sich nur sehr schlecht auflösen.
Unterteilt werden Globuline in folgende vier Gruppen:
Alpha-1-Globuline
Darunter zählen Transcortin, Billirubin-Transporter, Transcobalmin oder Alpha-1-Antitrypsin.
Alpha-2-Globuline
Alpha-2-Makroglubin, Haptoglobin sowie das Plasminogen gehören zu dieser Gruppe.
Beta-Globuline
Zu dieser Gruppe zählen Transferrin, die Liproproteine und das C-reaktive Protein.
Gamma-Globuline
Die Gamma-Globuline beinhalten Immunglobine wie zum Beispiel das IgA oder IgE.
Aufgaben der Globuline
Jeder Bereich der Globuline besitzt unterschiedliche Aufgaben im menschlichen und tierischen Organismus. Die erste Gruppe, auch bekannt unter dem Namen Alpha-1-Globuline zählt zu einer relativ kleinen Gruppe und deckt gerade einmal vier Prozent des Gesamteiweißgehaltes im Blutplasma ab. Bei den Alpha-1-Globulinen ist vor allem das Alpha-1-Antitrypsin von größerer Bedeutung. Es ist bekannt als Serpin und schützt den Körper vor Serinproteasen.
Die Gruppe der Alpha-2-Globuline decken etwa acht Prozent des Eiweißgehaltes im Blutplasma. Hier ist vor allem das Alpha-2-Makroglubin von Bedeutung, da es bei Entzündungen eine große Rolle spielt. Neben dem Alpha-2-Makroglubin ist auch das Haptoglobin von Bedeutung. Es zählt zu einem Transportprotein für Hämoglobin, was wiederum als der rote Farbstoff des Blutes bekannt ist.
Die Beta-Globuline decken rund zwölf Prozent des gesamten Eiweißgehaltes ab. Wichtig in dieser Gruppe ist das Globulin Transferrin, auch bekannt als Transportprotein von Eisen. Auch das Fibrinogen ist von Bedeutung, da es für die Blutgerinnung verantwortlich ist. Mithilfe des Fibrinnetzes ist es nebenbei auch für die Schließung von Wunden verantwortlich.
Die letzte Gruppe, die sogenannten Gamma-Globuline, sind für das Immunsystem verantwortlich. Mit rund sechzehn Prozent decken sie das meiste Eiweißgehalt im Blutplasma. Diese Art der Globuline wird in den Plasmazellen gebildet und gelangt von dort aus ins Blut. Das Immunglobin M. ist von größter Bedeutung, da es für die erste Antikörperantwort des Immunsystems verantwortlich ist. Immunglobin A wird als Antikörper verwendet, um Krankheitserreger auszuschalten.
Antikörper werden auch Immunglobuline genannt.
Krankheiten bei Mangelerscheinungen
Findet eine Erhöhung oder Verminderung der Globuline im Körper statt, wirkt sich dies unterschiedlich auf den Körper aus.
Alpha-1 Wert zu hoch
Bei einer Erhöhung der Alpha-1-Globuline kann es zu Infektionen, rheumatischen Erkrankungen oder sogar zu einem Herzinfarkt kommen. Ist eine Verminderung vorhanden, kann sich dies als Leberentzündung äußern.
Alpha-2 Wert zu hoch
Kommt es zu einer Erhöhung der Alpha-2-Globuline können Nierenerkrankungen auftreten. Eine Verminderung kann aufgrund von Mangelernährung auftreten.
Beta-Spiegel zu hoch
Ist der Beta-Spiegel zu hoch, können Entzündungen, Eisenmangel oder Leberzirrhose auftreten. Menschen, die von einer Autoimmunerkrankung betroffen sind, haben meist auch einen niedrigen Beta-Globulin-Wert.
Gamma-Globulin-Wert zu hoch
Liegt ein erhöhter Gamma-Globulin-Wert vor, liegt bereits seit längerem eine Entzündung im Körper vor. Ist ein verringerter Wert vorhanden, kann dies auf eine Störung im Abwehrsystem des Körpers hindeuten.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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