Eine Fettleber ist eine Lebererkrankung, bei der in den Leberzellen verstärkt Fett eingelagert wird. Diese Krankheit zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Leber und entsteht hauptsächlich durch einen ungesunden Lebensstil, Alkoholmissbrauch oder durch genetische Veranlagung.

Generell kann man zwischen zwei Arten einer Fettleber unterscheiden: die nicht-alkoholische und die alkoholische Fettleber. Beide Arten haben ganz unterschiedliche Ursachen, dadurch unterscheidet sich auch die jeweilige Behandlung.

Wodurch entsteht eine Fettleber?

Hervorgerufen wird eine Fettleber durch die Störung des Triglyceridstoff- und Fettsäurewechsels in den Leberzellen. In der Regel ist die Ursache für diese Störung eine ungesunde Lebensweise. Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivitäten können dazu führen, dass der Körper mehr Fett einlagert, unter anderem auch in der Leber. Allerdings kann eine Fettleber auch durch andere Gründe verursacht werden.

Weitere Ursachen sind:

  • Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch
  • genetisch bedingte Fettstoffwechselstörungen
  • Toxine und andere Gifte
  • Hepatitis C
  • Schwangerschaft
  • Diabetes
  • Morbus Wilson
  • Eiweißmangel
  • Leberstauung
  • Leberteilentfernung
  • Mangelernährung (z.B. bei Anorexie)
  • Darmerkrankungen (z.B. Zöliakie, CED)
  • Bypassoperationen, die Teile des Dünndarms beeinträchtigen

Welche Arten der Fettleber können auftreten?

Abhängig der Ursachen kann man zwischen zwei Arten der Fettleber unterscheiden: in die nicht-alkoholische und in die alkoholische Fettleber.

Die nicht-alkoholische Fettleber

Die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL; Non-alcoholic fatty liver disease) zählt zu den sogenannten Zivilisationskrankheiten und ist für rund 15 Prozent der Leberzirrhosen und Formen des Leberkarzinoms verantwortlich. Zu wenig Bewegung und Übergewicht sind hierfür die Hauptursachen.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • höheres Alter
  • erhöhter BMI
  • erhöhte Kalorienzufuhr
  • genetische Veranlagung
  • Typ 2 Diabetes

Alkoholische Fettleber

Die alkoholische Fettleber (AFL; engl. AFLD = Alcoholic fatty liver disease) wird hauptsächlich durch dauerhaften Missbrauch von Alkohol herbeiführt. Der übermäßige Konsum von Alkohol sorgt dafür, dass sich Triglyzeride in den Zellen der Leber anlagern, dort schädigen und verfetten sie die Leber.

Fettleberentzündung

Wenn es neben der Einlagerung von Fett in den Leberzellen zusätzlich auch zu einer Leberentzündung kommt, spricht man von einer sogenannten Fettleberentzündung (Steatohepatitis). Dies lässt sich meistens durch erhöhte Leberwerte im Blut nachweisen. Bei der Fettleberhepatitis tritt ein Absterben der Leberzellen auf. Zudem lagert sich Bindegewebe in den Venen der Leber ab, das führt zu einer schlechten Durchblutung des Organs.

Eine Fettleberentzündung kann in drei Formen unterschieden werden:

  • Alkoholbedingte Fettleberentzündung
  • Nicht-alkoholbedingte Fettleberentzündung
  • Fettleberentzündung, welche aufgrund der Kombination von nicht-alkoholischer Fettleberentzündung und alkoholbedingter entsteht

Wie oft tritt eine Fettleber auf?

Eine Fettleber tritt relativ oft auf. Ungefähr 20 bis 30 Prozent der Menschen in den westlichen Breitengraden sind von der nicht-alkoholischen Fettleber betroffen. Bei circa 3 Prozent der Bevölkerung kommt es zu der alkoholbedingten Fettleber. Hierbei haben Menschen mit Adipositas ein um 80 Prozent höheres Risiko eine nicht-alkoholische Fettleber zu bekommen. Wer häufig zum Alkohol greift, hat ein 50-prozentiges Risiko an der alkoholbedingen Fettleber zu erkranken. In den meisten Fällen lässt sich ein Zusammenspiel zwischen diversen metabolischen Werten und einer nicht-alkoholischen Fettleber finden. Die Häufigkeit der Erkrankung hat in der gesamten Bevölkerung sehr stark bei den Männern zugenommen.

Symptome

Jene Beschwerden, die mit dieser Erkrankung auftreten, sind oft unspezifisch. Erste Anzeichen sind ein Druckgefühl im Oberbauch, vor allem auf der rechten Seite, und ein Völlegefühl. Allerdings kann eine Erkrankung der Leber auch über mehrere Jahre unbemerkt bleiben und vollkommen beschwerdefrei verlaufen. Ansonsten können dauerhaft erhöhte Leberwerte auf eine Erkrankung hinweisen.

Eine Fettleber ist zwar zunächst ungefährlich, doch wenn sie nicht erkannt und behandelt wird, kann es zu einer schwerwiegenden Schädigung der Leber kommen, wie beispielsweise zu einer Entzündung der Leber bis zu einer Leberzirrhose.

Diagnose

Beim Verdacht einer Fettleber sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen. Dieser wird im Anschluss eine ausführliche Befragung vornehmen. Im Anschluss kommt eine körperliche Untersuchung. In einigen Fällen kann eine vergrößerte Leber ertastet werden. Damit die Diagnose der Fettleber aber genauer gestellt werden kann, sind weitere Untersuchungen notwendig. Diese können beispielsweise sein:

  • Blutuntersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Leberbiopsie

Die Erkrankung kann über Jahre hinweg unbemerkt bleiben, daher kommt es häufig zu einem Zufallsbefund, zum Beispiel im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung bzw. bei fortgeschrittenem Krankheitsbild.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Da diese sehr unterschiedlich sein können, unterscheidet sich auch die Therapie. Sollte eine Fettleber wegen übermäßigem Alkoholkonsum oder Adipositas entstanden sein, dann kann Alkoholabstinenz bzw. eine ausgewogene, fettreduzierte Ernährung helfen, dass die Leber sich innerhalb von zwei bis drei Monaten zurückbildet. Bei normalgewichtigen Personen mit Fettleber muss stets nach der zugrunde liegenden Erkrankung gesucht werden, welche dann im nächsten Schritt behandelt wird.

Außerdem sollten die Blutfett-, Blutzucker- und Blutdruckwerte der Patienten untersucht und wenn notwendig therapiert werden. Sollte die Fettleber aufgrund der Einnahme eines bestimmten Medikaments entstehen, ist es erforderlich, ein alternatives Präparat zu finden. Generell herrscht bei einer Fettleber eine gute Chance auf Heilung, wenn der Auslöser dafür gefunden wird. Ist das Gewebe der Leber bereits zu stark geschädigt, beispielsweise durch eine Leberzirrhose, dann ist eine vollständige Heilung ohne Transplantation nicht mehr möglich.

Eine Abklärung durch Gastroenterologen und Hepatologen ist unbedingt einzuholen, denn die Fettleber stellt ein echtes Risiko für die Entwicklung von Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen dar.

Die Behandlung der Fettleber sollte folgenden Aspekte beinhalten:

  • Die Patienten sollten auf größere Mengen Alkohol verzichten
  • Eine Reduzierung des Gewichts reduziert gewöhnlicherweise die Fettleber
  • Meist ist ein Gewichtsverlust von 7 bis 10 Prozent notwendig

Eine medikamentöse Therapie ist bislang nicht verfügbar, als gesichert gilt nur, dass Patienten mit einer Fettleber von einer Intervention profitieren. Bei isolierter Fettleberhepatitis gibt es die besten Resultate, also Verbesserung der Entzündung, Verbesserung der Fibrose, bei Lifestyle-Interventionen. Diese haben das Ziel die körperlichen Aktivitäten zu intensivieren und eine gesunde und ausgewogene Ernährung anzustreben.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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