Die Laborwerte sind unter anderem:
- ALAT - Alanin-Aminotransferase (früher GPT)
- ASAT - Aspartat-Aminotransferase (früher GOT)
- ChE - Cholinesterase
- GGT - Gamma-GT
- GLDH - Glutamatdehydrogenase
Normalwerte
Die Normalwerte der Laborwerte der Leber sind bei Männern und Frauen unterschiedlich:
Laborwert | Mann | Frau |
---|---|---|
ASAT | 10 bis 50 U/l bei 37°C | 10 bis 35 U/l bei 37°C |
ALAT | 10 bis 50 U/l bei 37°C | 10 bis 35 U/l bei 37°C |
GGT | unter 66 U/l bei 37°C | unter 39 U/l bei 37°C |
GLDH | unter 6,4 U/l | unter<4,8 U/l |
Eisen (Fe) | 59 bis 158 µg/dl | 37 bis 145 µg/dl |
Zink (Zn) | 46 bis 150 µg/dl | 46 bis 150 µg/dl |
Schlechte Leberwerte
Unsere Leber ist wohl eines der wichtigsten, zentralen Organe mit zahlreichen Aufgaben in unserem Körper. Für unseren gesamten Stoffwechsel ist sie absolut unverzichtbar. Leider bleiben ihre persönlichen "Beschwerden" lange unbemerkt, wenn jene nicht spezifisch untersucht werden. Sind die Leberwerte schlecht, so ist rasches Handeln gefragt, damit sich unser Stoffwechsel wieder schnellstmöglich verbessern bzw. erholen kann. Sehr viele Menschen wissen noch nicht einmal etwas über ihre "leicht erhöhten" oder einfach nur schlechten Leberwerte, so dass jenes Problem gar nicht erst bewusst angegangen werden kann. Oftmals wird es leider auch nur ignoriert. Aber es ist nicht unmöglich, die schlechten Leberwerte langfristig wieder zu verbessern, sie gilt als unser dankbarstes und geduldigstes Organ überhaupt.
Die Aufgaben der Leber
Die wichtigsten Aufgaben unserer Leber bestehen darin, die durch Nahrung aufgenommenen Kalorien in unserem Körper in Form von Zucker, Fetten und Proteinen (Eiweiße) für die Versorgung unseres Blutes und anderer Organe zu speichern, zu verstoffwechseln und giftige Substanzen aus unserem Blut abzubauen. Doch dies bezieht sich nicht nur auf Alkohol allein, wie viele Menschen glauben. Giftige Substanzen (beispielsweise Ammoniak) werden von der Leber unter anderem in ungiftige Harnsäure umgewandelt, welche die Niere zur weiteren Verwendung und schließlich zur Ausscheidung nutzt.
Das gleiche gilt für "giftige" oder unnötige Substanzen aus der Nahrung, welche der Körper nicht zu verwenden weiß (beispielsweise Zuckeraustauschstoffe), oder Rückstände von Medikamenten.
Die Speicherung dient dazu, dass der Körper immer etwas Energie auf Reserve zur Verfügung hat. Beispielsweise im Krankheitsfalle, bei unzureichender Nahrungsaufnahme etc.
Ursachen für schlechte Leberwerte
Eine wesentliche Belastung für die Leber ist natürlich wie jeder weiß häufiger Konsum von Alkohol. Jenen kann die Leber nicht verstoffwechseln und ist sehr lange daran bemüht, jenen abzubauen. In dieser Reinigungsphase ist die Zufuhr von Zucker (Energie) aus der Leber ins Blut fast vollständig unterbrochen. Deswegen ist es ratsam, in Maßen und nicht übermäßig häufig Alkohol zu konsumieren. Ganz besonders dann nicht, wenn die Leberwerte bereits erhöht sind (bei Männern gilt die Faustformel zwischen 50-60, bei Frauen nur bis zu 30-40 oder niedriger).
Aber es ist nicht nur der gefährliche Alkohol allein. Auch eine zu fettige, oder zuckerhaltige Ernährung kann eine sogenannte Fettleber begünstigen, welche sich im schlimmsten Falle zu einer Leberzirrhose oder einem Leberkarzinom (Krebs) entwickeln kann. Nimmt der Körper über einen längeren Zeitraum zu viel Fett und Zucker auf, so lagert die Leber zu viele Reserven davon in ihre Vorratskammern ein, was nicht nur zu Übergewicht führen kann, sondern langfristig auch das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Das ist natürlich kein Dauerzustand, wenn die Leber immer weiter verfettet und somit ihre komplette Funktion nur noch eingeschränkt agiert.
Leberwerte senken
Wie kann man erhöhte Leberwerte senken?
Wer seine erhöhten Leberwerte aus eigener Kraft gerne verbessern möchte, der sollte wissen, dass dies durchaus möglich ist. Es wird möglicherweise eine gewisse Zeit benötigen, denn auch wie alle anderen "Probleme" im Körper benötigt der Heilungsprozess viel Zeit und Geduld. Und natürlich auch die nötige Disziplin.
Ernährungsumstellung
Der erste Schritt ist eine Ernährungsumstellung. Wenn möglich, sollten sehr fettige und zuckerhaltige Speisen fürs Erste gemieden oder wenigstens drastisch zurückgeschraubt werden. Das gleiche gilt für den Konsum von Alkohol. Je weniger die Leber belastet wird, umso schneller wird sich ihr interner Mechanismus wieder verbessern.
Gesunde Ernährung
Durch eine erfolgreiche Ernährungsumstellung in Form von viel Gemüse, Obst (in Maßen wegen Fruchtzucker) ballaststoffreicher Kost (Vollkornbrot) und viel gesunden Fetten (Omega 3-6) lassen sich ebenfalls recht baldige Erfolge erzielen. Ein wahres Wunder bietet Kokosnussöl, welches ohne Zusatz von Gallenflüssigkeit als gesündestes Fett im Körper sinnvoll verwertet werden kann. Außerdem ist es durchaus lecker.
Belastende Faktoren reduzieren
Außerdem profitieren ganz besonders Menschen mit Übergewicht davon. Übergewicht und unzureichende Bewegung sind ebenfalls belastende Faktoren, welche schlechte Leberwerte auf Dauer nur fördern können. Deswegen ist regelmäßige Bewegung und ein bisschen Sport nicht nur für die äußere, optische Erscheinung von Vorteil, sondern auch für die "interne" Arbeit sämtlicher Organe, der Leber natürlich mit eingebunden.
Kaffee
Ein weiteres kleines Wundermittel bietet der allseits beliebte Kaffee. In Maßen getrunken (3-5 Tassen über den Tag verteilt) haben diverse Studien erwiesen, dass dessen Inhaltsstoffe den positiven Giftabbau im Körper durch die Leber nur fördern können. Koffein (in Maßen) ist durchaus gesund für unseren Körper, da es den Stoffwechsel anregt und beschleunigt. Dieser Effekt trat teilweise sogar bei entkoffeiniertem Kaffee ein.
Dies gilt natürlich nur dann, wenn das koffeinhaltige Getränk in Form von Kaffee nicht durch diverse Zuckerzusätze (beispielsweise Latte Macchiatto, oder Cappuccino), sehr fettiger Milch, Sahne und ungesunde Geschmacksverstärker (Süßstoffe wirken sich bei zu hohem Konsum ebenfalls negativ auf die Leberwerte aus) gespickt werden. Am besten sollte der Kaffee schwarz, mit einem Schuss fettarmer Milch genossen werden, um jenen Effekt zu bestärken.
Kamillen- und Salbeitee
Weitere Hausmittel bieten Kamillen- und Salbeitee. Die Bitterstoffe im Salbei tragen dazu bei, dass sich ungewollte Fettablagerungen in der Leber vermeiden lassen. Ebenso sind frisch gepresste Zitronen- und Traubensäfte empfehlenswert, da jene die Säuren im Körper neutralisieren. Sehr viele Studien schwören auch auf gesunden Karottensaft. Auch eine tägliche Tasse heiße Zitrone bewirkt bereits kleine Wunder.
Leberwerte verbessern
Wer unter schlechten Leberwerten leidet, der sollte nicht sofort in Panik verfallen und auf alles "Schöne" im Leben verzichten. In den meisten Fällen genügt eine konsequente Umstellung einiger Lebensgewohnheiten (mehr Bewegung, gesündere Ernährung, weniger oder bestenfalls gar kein Alkohol, Hausmittel etc.)
Denn wie bereits erwähnt, ist die Leber ein sehr dankbares Organ, welches sich in den meisten Fällen von selbst heilen wird, wenn man ihr ein bisschen Geduld und Disziplin entgegenbringt. Für eine genauere und individuell angepasste Verbesserung ihrer Dienste ist eine zusätzliche Rücksprache mit dem Hausarzt in jedem Falle sinnvoll!
Allgemeines zur Leber
Ob als Zentrum des kompletten Stoffwechsels, für die Produktion lebenswichtiger Proteine, oder als Verwertungshilfe bei Nahrungsbestandteilen - die Leber ist für den menschlichen Körper der Pilot für diverse Stoffwechselprozesse und für die Regulierung des Blutzuckerspiegels zuständig.
Die Leber: ein Allround-Talent
Als zuverlässiger Energielieferant und Entgifter spielt die Leber eine entscheidende Rolle im menschlichen Organismus. Anhand verschiedener Faktoren können aufgrund der entsprechenden Leberwerte triftige Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand und sogar die Aktivitäten anderer Organe gezogen werden.
Sie koordiniert und steuert besonders die Stoffe Glucose, Eiweiß und Fett, die vom Blutkreisauflauf aufgenommen, weiterverwertet und größtenteils in Energie umgewandelt werden. Ein kleiner Vorrat wird dabei in Glykogen angelegt, der bei Bedarf als Reserveleistung in Glucose und damit in zusätzliche Energie transformiert werden kann. Somit beeinflusst die Leber, durch die Hormone Glukagon sowie Insulin, den Blutzuckerspiegel und besitzt darüber hinaus die Fähigkeit, diesen konstant zu halten - unabhängig von der gelieferten Nahrungsmittelzufuhr.
Funktionen und Aufgaben
Als größte Drüse des Körpers besitzt die Leber einen linken und einen rechten Leberlappen. Über die Pfortader sowie die Leberarterien gelangt vom Herz transportierter Sauerstoff zur Leber - das mit Nährstoffen angereicherte Blut aus Magen und Darm sowie verschiedene Hormone zur Leber hin. Die Versorgungsverteilung beläuft sich hierbei zu 25% auf sauerstoffreiches Blut durch die Leberarterien sowie durch den Hauptteil zu 75% aus von der Pfortader transportiertem Blut.
Im Allgemeinen hat die Leber viele verschiedene Herausforderungen zu meistern:
- Abbau und Weiterleitung von Giftstoffen und anderen Stoffwechselprodukten
- Herstellung lebenswichtiger Proteine
- Verarbeitung von Nahrungsbestandteilen
- Speicherung von Glykogen
- Produktion der Galle
Die Hauptaufgaben der Leber gestalten sich wie folgt in Produktion, Speicherung sowie Abbau und Entgiftung:
Bildung
Die Leber ist für die Bildung von folgenden Stoffen verantwortlich:
- Eiweiß
- Cholesterin
- Traubenzucker
- Ketonkörper
Speicherung
Die Leber ist für die Speicherung von folgenden Stoffen verantwortlich:
- Vitaminen
- Fett
- Traubenzucker
- Produktion der Galle
Abbau und Entgiftung
Die Leber ist für den Abbau von folgenden Stoffen verantwortlich:
- Medikamenten
- Steroidhormonen
- Alkohol
- Bilirubin (Abbauprodukt des Hämoglobins)
- Geschädigten, alten, roten Blutkörperchen
Augen auf bei veränderten Leberwerten
Eine gesunde Leber versorgt den Körper also nicht nur mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff, sondern schleust im Umkehrschluss auch toxische Produkte aus dem Organismus, um einen intakten Biorhythmus zu gewährleisten.
Mögliche Erkrankungen
Sind Teile der Leberwerte erhöht oder entsprechen nicht der Norm, kann das auf verschiedene Ursachen hindeuten:
- Sepsis, Infektionen, (bakteriell, viral, parasitär)
- Vergiftungen
- Fettleber
- Einnahme von zahlreichen Medikamenten
- Hepatitis
- Verjüngung der Gallenwege
Auch andere Erkrankungen, wie Diabetes, stehen in Zusammenhang mit den Blut- und Leberwerten.
In den meisten Fällen sind entweder übermäßiger Alkoholkonsum, eine zu fettreiche Ernährung oder eine Kombination aus beidem die ausschlaggebenden Gründe für eine Leberschädigung oder die weit verbreitete Leberzirrhose, (Schrumpfleber). Unabhängig von den Hintergründen, sollte eine Erkrankung oder Schädigung immer sehr ernst genommen werden, denn neben Herz und Lunge ist die Leber ein lebenswichtiges Organ, ohne die kein Prozess läuft.
Dabei ist sie ein starker Kämpfer, der sich nicht leicht unterkriegen lässt und für seine schnellen Regenerationsfähigkeiten bekannt ist. Zu Problemen kann es erst kommen, wenn der Konsum von fettreichen Speisen, Spirituosen oder anderen für den Organismus toxischen Substanzen nicht nur überhöht, sondern auch langfristig geschieht. Trifft dies zu, kann es zu einer nachhaltigen Schädigung der Leber kommen, die schlimmstenfalls zum Tod führen kann. Dies ist aber bei Weitem nicht der Normalfall. In der Regel lässt sich eine belastete Leber durch einen gesünderen und vitalen Lebensstil mit der Zeit wieder ausgleichen, so dass diese nach einer gewissen Zeitspanne wieder wie gewohnt arbeitet.
Enzyme können Rätsel lösen
Als zuverlässige Indikatoren einer funktionieren Leber können Enzyme bei einer Untersuchung hinzugezogen werden. Als kleine Steuerruder von biochemischen Reaktionen, die von der Verdauung, bis hin zur Bildung von Erbinformationen reichen, gelten sie als fundierte Anhaltspunkte bei der Analyse der betroffenen Leberwerte.
Im Falle einer oder mehrerer geschädigter Leberzellen, werden die Enzyme, die sich im Inneren des Zellkerns befinden, freigesetzt und gelangen ins Blut. Bei entsprechenden Tests, kann somit im Anschluss ausgewertet werden, ob ein erhöhter Enzymanteil im Blut auf eine mögliche Erkrankung hindeutet und erleichtert die Stellung einer Diagnose immens.
Symptome und Ursachen
In seltenen Fällen kann eine Anomalie der Blutwerte und damit eine Schädigung der Leber auch genetischen Ursprungs sein. Hier gilt es abzuklären, warum die Blutwerte vom Rahmen abweichen, auch wenn dies nicht immer mit Symptomen oder Beschwerden einhergehen muss. Wichtig ist hier, das Gesamtbild und mögliche Zusammenhänge von einem Arzt vor Ort abklären zu lassen. Wie immer gilt auch hier, dass Internet-Ratgeber für eine erste eigene Einschätzung durchaus sinnvoll sind, eine fachkundige, medizinische Diagnose aber niemals ersetzen können und sollten.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Leber ein faszinierendes Allround-Talent mit zahlreichen Eigenschaften für den menschlichen Organismus ist. Sie filtert Giftstoffe, generiert wichtige Nährstoffbausteine und sorgt für den äußerst relevanten Transport von sauerstoffreichem Blut vom und zum Herzen hin. Eine gesunde Leber stellt bei einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Bewegung somit einen stets zuverlässigen Begleiter auf Lebenszeit dar, den Niemand missen möchte.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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