Als Eisenmetabolismus oder auch als Eisenstoffwechsel wird die Verteilung, die Aufnahme und das anschließende Ausscheiden des Eisens in unserem Körper bezeichnet. Allerdings täuscht der Begriff auf den ersten Blick etwas, denn im Grunde gibt es keinen wirklichen Eisen "Stoffwechsel". Das Eisen, das sich im Blut befindet, wird nur an zahlreiche organische Moleküle des Organismus gebunden.
Ferritin (FT)
Ferritin (FT) ist ein körpereigenes Eiweiß (Protein) und ist für die Speicherung von Eisen in der Zelle und umgibt rund 4.000 Eisenatome (Apoferritin). Viele dieser Moleküle ergeben das sogenannten Hämosiderin. Ferritin enthält rund 20 bis 30% Eisen.
Transferrin (TF)
Transferrin (TF) ist ein Eiweiß, das für den Transport von Eisen im Blut sorgt. Die Untersuchung von Transferrin im menschlichen Blut ist eine wichtige Messgröße für die Funktionalität des Eisenstoffwechsels.
Das Eisen im menschlichen Körper
Zu den wichtigsten Spurenelementen für unseren Organismus zählt das Element Eisen. ein ausreichendes Angebot an Eisen ist für viele elementare Vorgänge im Körper ausschlaggebend, dazu zählen beispielsweise die Aufnahme von Sauerstoff, die Funktionen der Zellen, darunter der Elektronentransport der Mitochondrien, dem Cytochrom P450 und vielen mehr. Im Grunde ist Eisen für den kompletten Energiestoffwechsel sehr wichtig.
Im Körper eines Erwachsenen befindet sich insgesamt ungefähr zwischen 4 und 5 Gramm Eisen. Dieses befindet sich in den Enzymen wie Katalase, Peroxidase und Zytochromen. Ebenfalls steckt eisen im Myoglobin und dem Hämoglobin. Das Eisen, das als Reserve beziehungsweise Depot Eisen fungiert ist das Ferritin und das Hämosiderin. Diese Eisen Reserve befindet sich zum größten Teil in den Zellen der Leber und im Macrophagen im Rahmen des retikulohistiozytären System.
Verteilung des Eisens im Körper
Nehmen wir einen Mann mit einem durchschnittlichen Gewicht von 70 Kilogramm. Bei ihm würde die Verteilung des Elementes Eisen im Körper wie folgt aussehen:
- Eisenhaltige Enzyme: 0,2% - entspricht 10 mg
- Hämoglobin Wert: 66,1% - entspricht 2800 mg
- Nichthämenzym-Eisen Wert: 10% - entspricht 420 mg
- Depot-Eisen Wert, also Hämosiderin, Ferritin: 18,8% - entspricht 800 mg
- Transport-Eisen beziehungsweise Transferrin Wert: 0,2% - entspricht 10 mg
- Myoglobin Wert: 4,7% - entspricht 200 mg
Wie wird der tägliche Bedarf von Eisen gedeckt?
Kleinkinder benötigen pro Tag circa zwischen 0,5 und 1,5 mg Eisen. Bei Frauen, die schwanger sind, beträgt der Wert zwischen 2 und 5 mg am Tag, ist also relativ hoch. Die Menge an Eisen, die der Organismus täglich verliert, ist relativ gering. Die Ausnahme bildet die Periode der Frau, bei der mehr Eisen abgegeben wird. Ansonsten wird Eisen über Abschleifungen von Mucosa- und Hautzellen sowie über den Urin abgegeben. Ein männlicher Erwachsener verliert so am Tag circa 1 Gramm Eisen. Dieser Verlust wird in der Regel über die Nahrungsaufnahme wieder ausgeglichen.
Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Menge an Eisen, die aufgenommen wird, über dem Bedarf eines Tages liegt. Es verhält sich nämlich so, dass nur bis zu 15% des Eisens, das aufgenommen wird, dem Körper anschließend auch tatsächlich zur Verfügung steht. Männer sollten daher täglich circa 10 mg Eisen zu sich nehmen und Frauen ungefähr 15 mg. Ist die Frau am stillen oder schwanger, kann die tägliche Aufnahme Eisen bis zu 30 mg betragen.
Den größten Verlust von Eisen erlebt der Körper, wenn er Blut verliert. Werden 2ml Blut abgegeben, dann geht damit ein Eisenverlust von 1mg einher. Beispielsweise gehen bei einem Uterus myomatosus fast 1200 ml, bei einem Hypermenorrhoen fast 800 ml und bei der normalen Periode bis zu 60 ml Blut verloren.
Diagnose Eisenmangel
Um einen eventuellen Mangel an Eisen festzustellen, sollten zu aller erst alle Symptome, die auf einen Mangel hindeuten, aufgelistet werden. Anschließend kann schon eine ungefähre Diagnose getroffen werden, auch, was eventuell weitere Krankheiten betrifft. Beispielsweise kommt es zu Eisenmangel bei einer Herz-Kreislauf-Krankheit oder einer Erkrankung der Schilddrüse.
Eisenmangel feststellen: Ferritin
Ob tatsächlich ein Mangel an Eisen vorliegt, kann ein Eisenexperte beziehungsweise ein Mediziner durch eine Untersuchung des Blutes feststellen. Eine Diagnose stellt dieser anhand von einer Vielzahl an Werten, die gemessen werden können, um die Funktion des Eisenstoffwechsels im Körper zu bestimmten. Hierzu sind die folgenden Werte aussagekräftig: Der Serum Ferritin Wert, der HB Wert, die Transferrinsättigung sowie das C-reaktives Protein (CRP).
HB-Wert - Hämoglobin
Der HB-Wert sagt aus, wie viel des roten Blutfarbstoffes, des Hämoglobin, im Blut vorkommt. Bei einem zu niedrigen Wert an Hämoglobin, liegt eine sogenannte Blutarmut, die Anämie vor. Ist der HB Wert zu gering, lässt dies allerdings noch keine Rückschlüsse auf den allgemeinen Füllzustand des Eisenspeichers zu
Wichtig ist darum immer auch eine Untersuchung des Serum-Ferritin Wertes. Dieser gibt einen Hinweis auf den tatsächlichen Füllstatus. Hieran lässt sich ablesen, wie es mit den Eisenspeichern des Körpers bestellt ist. Wenn der Wert des Ferritins zu gering ausfällt, spricht man von einem Eisenmangel. Durch akute oder chronische Krankheiten, wie auch durch eine Infektion, kann der Wert des Ferritins verfälscht werden. Obwohl die Speicher eigentlich leer sind, kann der Wert dann relativ hoch sein. Der CRP Wert gibt dann Aufschluss, ob letztendlich eine Entzündung vorliegt.
Das sogenannte Transferrin fungiert als Transporter für das Eisen im Körper. Das Transferring bewegt das Eisen durch das Blut zu den Zellen hin. Der Wert des Transferrins gibt also Aufschluss darüber, wie viel Eisen die Proteine transportieren. Ist der Wert zu gering heißt das, dass der Körper über zu wenig Eisen verfügt. Bezüglich eines eventuell vorliegenden Eisenmangels ist der Wert des Transferrins also sehr aufschlussreich, selbst, wenn der Körper aktuell mit einer Entzündung kämpft. Am idealsten ist es für die Wertbestimmung, wenn das Blut auf einen nüchternen Magen abgenommen wird.
Der Ferritin-Wert dagegen wird durch eine Entzündung im Körper verfälscht. Ob eine Entzündung vorliegt, zeigt der Wert des C-reaktive Protein (CRP). Der Wert des Transferrins ist dagegen unabhängig von einer Entzündung oder Erkrankung verlässlich.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
Alle Inhalte wurden fachkundig recherchiert und ohne Gewähr in einfacher Sprache für die Leser dieser Webseite erstellt.