Der Blutwert MCV ist neben MCH, MCHC und RDW ein wichtiger Laborwert einer Blutuntersuchung. Diese Werte können helfen, die Ursache einer Blutarmut (Anämie) zu diagnostizieren. Der Laborwert MCV gibt Auskunft über das mittlere Erythrozytenvolumen im Blut.

Mittlere Erythrozyteneinzelvolumen (Blutwert MCV)

Die Bezeichnung MCV Wert setzt sich auch dem englischen Begriff mean cell volume oder auch mean corpuscular volume zusammen und bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie mittleres Erythrozytenvolumen. Das mittlere Erythrozytenvolumen gibt die mittlere Größe der Zellen der Erythrozyten, also den roten Blutkörpern, an.

Der MCV Wert gehört zu insgesamt vier verschiedenen Werten, welche dazu dienen, Anämien zu klassifizieren. Von allen Blutzellen kommen die Erythrozyten am häufigsten im Organismus vor. Sie übernehmen die Aufgabe, den Sauerstoff von der Lunge aus in die weiteren organischen Zellen zu transportieren. Es gibt mehrere Werte, die im Rahmen der Erstellung des sogenannten kleinen Blutbildes bestimmt werden, neben der Zahl der roten Blutkörper sind noch drei andere Werte daraus ausschlaggebend. Diese Werte werden zusammengefasst als Erythrozytenindiz bezeichnet, der Wert des MCV ist einer von ihnen.

Normalwerte

Das Durchschnittvolumen der roten Blutkörper sollten sowohl bei Frauen als auch bei Männern zwischen 85 und 98 fl liegen. Es muss stets im Hinterkopf behalten werden, dass die im Befund des Labors angegeben Werte im Normalbereich abweichen können. Denn hier entscheidet immer der von dem entsprechenden Labor festgelegte Referenzwert.

Wenn der MCV Wert für sich alleine steht, hat er keine große Aussagekraft. Die Bedeutung bekommt der Wert erst, und dies gilt für alle Werte des Erythrozyten-Indizes, wenn einer der Hauptwerte wie die Zahl der roten Blutkörper (der Ery Wert) oder der Wert, der eine Aussage über den Hämoglobingehalt im Blut macht, der HB, ebenfalls auffällig ist. In einem solchen Fall wird das Erythrozytenvolumen im Durchschnitt dazu herangezogen, um die Ursache für die Blutarmut aufzudecken. Ebenfalls sind die Werte des MCHC - dieser Wert bezeichnet die Hämoglobinkonzentration pro rotem Blutkörperchen - und der Wert MCH, also die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt ausschlaggebend.

Ist die Anzahl von Erythrozyten vermindert, wird von dem Begriff Blutarmut beziehungsweise Anämie gesprochen. Eine Anämie kann allerdings viele verschiedene Erscheinungsformen annehmen. Der Wert über das Erythrozytenvolumen kann in dem Kontext anzeigen, ob die Produktion der Erythrozyten, also die Erythropoese, welche im Knochenmark stattfindet, korrekt abläuft.

Der Blutwert MCV ist neben MCH, MCHC und RDW ein wichtiger Laborwert einer Blutuntersuchung.

Normozytäre Anämie

Wenn der MCV Wert im Normalbereich liegt, wird dies als eine normozytäre Anämie bezeichnet. Die Ursache hierfür kann beispielsweise eine Erkrankung der Niere oder eine schwere Blutung sein.

Liegt eine normozytäre Anämie vor, ist der Grund hierfür also eine verminderte Konzentration von Erythropoetin. Das heißt, es wird eine zu geringe Menge von Erythrozyten produziert. Von dem Begriff megaloblastäre Anämie oder auch makrozytären Anämie ist die Rede, wenn ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 vorlieft. Liegt eine hämolytische Anämie vor, gibt es zum gleichen Teil kleine und große Zellen.

Bei dieser Form der Blutarmut ist das mittlere Erythrozyteneinzelvolumen der großen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zwar im Normbereich von 80 bis 100, jedoch sind Hämatokrit und Hämoglobin verringert.

Leidet der Patient unter einer Alkoholabhängigkeit, kann die Makrozytose allerdings auch vorkommen, ohne dass eine Anämie vorliegt.

MCV Wert zu hoch

Ist der Wert des MCV erhöht, wird dadurch angezeigt, dass das durchschnittliche Volumen der roten Blutkörper zu hoch ist. Dies wird auch als makrozytäre Anämie bezeichnet. Übersetzt bedeutet dies eine Blutarmut mit vergrößerten roten Blutkörpern. Der Grund hierfür liegt meistens an einer Mangelerscheinung an Folsäure und Vitamin B12. Ebenfalls können allerdings bestimmte Medikamente bewirken, dass sich die Erythrozyten in einem unnormalen Maß vergrößern. Das gleiche gilt für einen zu häufigen Genuss von Alkohol, der diese Symptome ebenfalls verursachen kann.

Die makrozytäre Anämie

Unter einer makrozytären Anämie versteht man, dass ein vermindertes Hämoglobin bei den Erythrozyten vorliegt. Der Grund dafür ist, dass in diesem Fall die roten Blutkörper nicht komplett ausreifen.

MCV Wert zu niedrig

Ist der Wert des MCV zu niedrig, dann heißt das, dass das durchschnittliche Volumen der roten Blutkörper zu gering ist. Hier sprechen Mediziner auch von der mikrozytäre Anämie. Dies beschreibt eine Blutarmut, bei der die roten Blutkörper zu klein sind. Als Ursache kommt hier ein Mangel an Eisen in Frage, auch als Eisenmangelanämie bezeichnet, oder auch ein Mangel an Vitamin B6 oder Kupfer. Ebenfalls vorliegen kann in einem solchen Fall die sogenannte Mittelmeer-Anämie, die den Fachbegriff Thalassämie trägt. Auch ein Tumor kann einen zu geringen Wert von MCV auslösen.

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