Die Bezeichnung MCHC Wert leitet sich aus dem englischen mean corpuscular / cellular hemoglobin concentration ab und bezeichnet in deutscher Sprache die mittlere korpuskulare Hämoglobinkonzentration im Blut.
Hämoglobinkonzentration
Der MCHC Wert wird in der Regel ermittelt, wenn ein kleines Blutbild angefertigt wird. Der Wert gibt Aufschluss darüber, welche Menge an Hämoglobin in den roten Blutkörpern enthalten ist. Errechnen lässt sich dieser Wert mit Hilfe von zwei anderen Blutwerten, das absolute Hämoglobin wird durch das Hämatokrit geteilt.
Ist der Mensch gesund, sollte das Ergebnis zwischen 33 und 36 Gramm pro Deziliter rangieren. Der normale Wert der Konzentration von Hämoglobin liegt bei Männern mit 13 bis 17 Gramm etwas höher als bei Frauen, bei denen ein Wert zwischen 12 und 16 Gramm als normal eingestuft werden. Der Wert des Hämatokrits bezeichnet den Anteil, welchen der zelluläre Bestandteil am Blutvolumen ausmacht. Dieser sollte bei Männern zwischen 42 und 50 Prozent, und bei Frauen, ebenfalls etwas niedriger, zwischen 37 und 45 Prozent liegen. Durch Hilfe der MCHC Formel können sich die Normwerte des MCHC bestimmen lassen.
Hämoglobin
Hämoglobin bindet den Sauerstoff in den Erythrozyten (roten Blutkörperchen bzw. Blutzellen) und verleiht ihnen damit die rote Farbe, den sogenannten roten Blutfarbstoff.
Die Ermittlung des MCHC Wertes wird in der Medizin hauptsächlich dazu durchgeführt, um eine Diagnose auf ihre Plausibilität zu prüfen, falls andere ermittelte Werte unregelmäßig sind.
Normalwerte des MCHC
Die Einheit der Messung, in welcher die durchschnittliche Konzentration des Hämoglobins angegeben wird, ist Gramm pro Deziliter, kurz g/dl. Dies ist gleichzusetzen mit der Messeinheit Milligramm je 100 Mikrolitern.
Bei Männern liegt im Normalfall die durchschnittliche Konzentration des Hämoglobins pro roten Blutkörper zwischen 32 und 36 Gramm, bei den weiblichen Patienten zwischen 32 und 36 Gramm je Deziliter. Die im jeweiligen Befund des Labors angegeben Normalwerte können allerdings abweichen, da der Referenzwert des individuellen Labors hierbei immer ausschlaggebend ist.
Die roten Blutkörper tragen in sich das Hämoglobin, dies ist die Bezeichnung für ein Protein, welches in der Lage ist, Kohlendioxid und Sauerstoff zu binden. Wegen dieser Leistung des Hämoglobins können die roten Blutkörper den Sauerstoff von der Lunge in die Körperzellen transportieren, sowie das entstandene Kohlendioxid aus den Zellen wieder zurück zur Lunge befördern. Die einfach klingende Abkürzung für den Wert MCHC kommt aus den englischen und bedeutet mean cellular heamoglobine concentration. Dies meint den zellulären Mittelwert des Hämoglobingehalts.
Verändert sich das Blutbild, bleibt der MCHC Wert oft im normalen Bereich, die Werte des MCH und MCV dagegen verändern sich mit.
Werden bei der Ermittlung des MCHC Wertes Auffälligkeiten festgestellt, zeigt dies meistens eine Störung bei der Blutbildung an. Die Ursache hierfür liegt oft an einem Mangel an Eisen.
Erhöhte Konzentration an Hämoglobin
Ist der Wert an MCHC im Blutbild zu hoch, dann lassen sich im Normalfall zwei Ursachen dafür identifizieren. Ist der Wert des MCH hierbei normal, könnte eine Kugelzellenanämie, auch hereditäre Sphärozytose genannt, vorliegen. Wenn allerdings auch der Wert des MCH könnte unter Umständen eine hochtitrige Kälteagglutinine vorliegen. Als Kälteagglutinine werden Autoantikörper bezeichnet, die im Blut vorkommen und erst bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad aktiv werden. Dann richten diese sich gegen ein Antigen, das sich auf der Oberfläche der roten Blutkörper befindet. Im Normalfall ist die eigentliche Funktion das Abwehren von Mikroben.
Niedrige Hämoglobinkonzentration
Wird ein zu niedriger MCHC Wert festgestellt, könnte eine spezielle Form der Anämie vorliegen. Dies steht oft mit einem Mangel an Eisen oder Pyridoxin in Zusammenhang. Ebenfalls in Betracht gezogen werden sollten allerdings auch genetische Anämien. Dabei wird das Protein Hämoglobin nicht richtig gebildet. Eine andere Ursache könnte das Vorkommen von Sideroblasten innerhalb des Knochenmarks sein, dies wäre ein Anzeichen für eine gestörte Bildung des Blutes.
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Autor: Daniel Herndler
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