Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das in allen Zellen des Körper vorkommt. Besonders hohe Konzentrationen kommen dabei in Leber, Muskeln, Nieren und den Erythrozyten (roten Bluzellen) vor. Ein erhöhter LDH-Wert kann auf Schädigungen dieser Organe hinweisen.

Die Laktatdehydrogenase (LDH) kommt in jedem Organ und in jeder Zelle vor. Bei jeder Beschädigung der Zellmembran und bei jedem Untergang der Zelle gelangt das Enzym in die Blutbahn. Aufgrund seiner Stabilität reichert es sich im Blut an und wird dementsprechend als Laborparameter für Beschädigungen an der Zelle verwendet. Ein erhöhter LDH-Wert kann zum Beispiel auf einen Herzinfarkt hinweisen, welcher bis zu zwei Wochen zurückliegt.

Eine besonders hohe Konzentration an LDH kommt in der Leber, den Muskeln, den Nieren und den Erythrozyten (roten Blutkörperchen) vor.

Was ist Laktatdehydrogenase?

Die Laktatdehydrogenase ist ein Enzym, welches bei der Gärung von Milchsäure beteiligt ist. Durch die Milchsäuregärung gewinnen die Zellen Energie aus dem Blutzucker, ohne dass Sauerstoff benötigt wird. Die Laktatdehydrogenase kommt in sämtlichen Zellen vor. Die höchsten Aktivitäten lassen sich in der Skelettmuskulatur, in den Nieren, im Herzmuskel, in der Leber und im Gehirn nachweisen.

Die Laktatdehydrogenase lässt sich im Inneren der Zellen finden. Sollten diese Zellen zerstört werden, wird das Enzym freigesetzt und ist so im Blut messbar. Ein zu hoher LDH-Wert kann also darauf hindeuten, dass im Körper Zellen zerstört werden. Da die Laktatdehydrogenase in etlichen Geweben vorkommt, ist es leider nur ein unspezifischer Indikator, welcher durch eine Vielzahl erhöht sein kann.

Wann wird die LDH bestimmt?

Dieser Wert wird gemessen, wenn der Arzt eine Zerstörung des Gewebes vermutet. Dies kann zum Beispiel beim Zerfall der roten Blutkörperchen aufgrund einer Blutarmut oder bei einem Herzinfarkt der Fall sein.

Die Laktatdehydrogenase setzt sich aus vier Untereinheiten zusammen, von denen es zwei Arten gibt: den H-Typ und den M-Typ. Abhängig von der Kombination ergeben sich weitere fünf unterschiedliche LDH-Isoenzyme. Dies sind Arten des Enzyms, die zwar die gleiche Funktion haben aber jeweils in bestimmten Organen häufiger vorkommen. Durch die Art des Isoenzyms kann man festlegen, welches Organ beschädigt ist.

Der Körper baut die unterschiedlichen Typen unterschiedlich schnell ab. So liegt die Halbwertzeit der LDH-5 bei ungefähr acht bis zwölf Stunden. Die Halbwertszeit der LDH-1 beträgt dagegen drei bis sieben Tage.

Herzinfarkt-Diagnose

Die Ärzte verwenden die lange Abbauzeit der LDH-1 für die Diagnose eines Herzinfarkts. Dieses Isoenzym bleibt nach einem Herzinfarkt am längsten erhöht und ist somit für die Spätdiagnostik gut geeignet. Hierbei beträgt der Anteil des Isoenzyms deutlich über 45 Prozent an der Gesamt-Laktatdehydrogenase.

Zudem können andere Herzmuskelschäden, zum Beispiel eine Herzmuskelentzündung und nach Herzoperationen den LDH erhöhen.

Mögliche Krankheiten

Außerdem wird die Laktatdehydrogenase als Indikator für folgende Krankheiten bestimmt:

  • Bestimmte Formen der Blutarmut
  • Erkrankungen der Skelettmuskeln
  • Erkrankungen der Leber
  • Vergiftungen
  • Lungenembolie
  • Bösartige Tumore

LDH-Wert zu hoch

Es gibt viele Ursachen, die den LDH-Wert erhöhen kann:

Die höchsten LDH-Werte findet man bei Bluterkrankungen, zum Beispiel der hämolytischen, megaloblastären und perniziösen Anämie. Hierbei handelt es sich um unterschiedliche Formen der Blutarmut. Bei einer megaloblastären Anämie ist die Erzeugung der roten Blutkörperchen gestört. Die perniziöse Anämie dagegen beruht auf einem Vitamin B12 Mangel und die hämolytische Anämie auf dem Zerfall der roten Blutkörperchen.

Sollte es zu einer Erkrankung am Herzen kommen, dann ist vor allem das Isoenzym LDH-1 erhöht. Typische Erkrankungen sind hierbei ein Herzinfarkt, eine Herzmuskelentzündung, eine Herzbeutelentzündung, eine Entzündung der Herzinnenhaut oder eine Herzmuskelstörung.

Das Isoenzym LDH-5 ist vor allem bei Erkrankungen bzw. Schädigungen der Skelettmuskulatur. Hierzu zählen Speicherkrankheiten, Muskelentzündungen, Muskeldystrophie und Verletzungen sowie toxische Schädigungen der Muskel.

Eine Erkrankung von Gallenwegen oder Leber führt zu einem Anstieg des LDH-3, also zum Beispiel eine Entzündung der Leber oder eine Schädigung der Leber durch eine Vergiftung.

Was tun bei veränderten LDH-Werten?

Eine Erhöhung der Laktatdehydrogenase ist nur schwer zu interpretieren, weil es bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftritt. Dementsprechend sind weitere klinische Untersuchungen oder Parameter notwendig, damit die genaue Ursache abgeklärt wird.

Außerdem kann der LDH-Wert ebenfalls nach Sport oder körperlichen Arbeit bzw. nach einer schwierigen Blutentnahme zu hoch sein. Somit hat der in solchen Fällen keinen Krankheitswert, daher sollte die Blutabnahme bei erhöhter LDH wiederholt werden.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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