Das Blutserum (kurz "Serum") ist ein flüssiger Bestandteil des menschlichen Blutes. Werden aus dem Blutplasma alle Gerinnungsfaktoren gefiltert, erhält man das Serum. Wird eine geronnene Blutprobe zentrifugiert, bleibt es als Überstand bestehen.

Blut hat eine entscheidende Rolle für die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung sämtlicher Organe. Im menschlichen Körper sind ungefähr fünf bis sechs Liter Blut vorhanden, welches sich aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt. Hierbei hat jeder Bestandteil eine spezielle Aufgabe.

Was ist das Blutserum?

Wenn man aus einer Blutprobe die roten Blutzellen und die Proteine entfernt, dann bleibt das Blutserum zurück. Da das Serum nicht mehr gerinnen kann, wird es für viele Untersuchung, beispielsweise Blutzuckermessung oder bei der Messung von Hormonen, Mineralstoffe und Eiweiße, genutzt.

Blutserum macht unter anderem einen flüssigen Bestandteil des Blutes aus. Dieser bleibt nach der Blutgerinnung übrig. Es ist nahezu frei von Fibrinogen, das sind Proteine, die in der Leber hergestellt werden und für die Blutgerinnung erforderlich ist. Manche Bestandteile bleiben allerdings in aktiver Form erhalten (Plasmaproteine und Thrombin).

Zur Herstellung von Blutserum lässt man das Blut nach der Abnahme erst mal gerinnen. Das Serum setzt sich als wässrige Phase über den festen Bestandteilen ab. Mit einer Zentrifuge werden die festen von den flüssigen Bestandteilen getrennt. Für ungefähr ein bis zwei Milliliter Serum benötigt man ungefähr zehn Milliliter Blut.

Wie setzt sich Blutserum zusammen?

Das Blutserum setzt sie wie folgt zusammen:

  • 91 Prozent Wasser
  • 7 Prozent Proteine
  • 2 Prozent Mineralien, Nährstoffe, etc.

Das Protein im Blutserum setzt sich wie folgt zusammen:

  • 62 Prozent Albumin
  • 17 Prozent α1-Globuline, zuständig für den Transport von Lipid
  • 9 Prozent α2-Globuline, zuständig für den Transport von Kuper und Eisen
  • 7 Prozent ß-Globuline, zuständig für den Lipid- und Eisentransport
  • 3 Prozent ƴ-Globuline, zuständig für die Immunabwehr

Blutserum ist im Normalfall gelblich. Hierfür ist das Bilirubin verantwortlich. Das ist ein Abbauprodukt des Häm-Anteils (Eisen) aus dem Hämoglobin (roter Blutfarbstoff). Dies ist ein Gallenfarbstoff, die gelbliche Gallenflüssigkeit ist sicherlich jedem bekannt.

Man kann zusammenfassen, dass Blutserum + Fibrinogen = Blutplasma. Wie auch bei den Organen ist die Gesundheit des Blutes von den Lebensumständen und der Lebensweise abhängig. Zudem kann die Vererbungslehre eine große Rolle spielen.

Bei sämtlichen organischen Erkrankungen wird der Arzt eine Blutprobe entnehmen und die Blutwerte feststellen lassen, welche wichtig für die Aussage über Entwicklung und Zustand der Gesundheit sind. Teilweise geben die Blutwerte aus Serum und Blutplasma keine eindeutigen Hinweise, allerdings liefern sie genug Material, damit die zu erforschende Richtung erkannt wird.

Was passiert bei einer Blutabnahme?

Der Arzt nimmt bei der Blutabnahme ungefähr 30 Milliliter Blut ab. Hierfür verwendet der Arzt spezielle Röhrchen, welche für die Blutabnahme und die nachfolgende Untersuchung entwickelt worden sind. Der Blutverlust ist nicht gefährlich aber manchmal kann der Stich etwas schmerzhaft sein.

Es gibt diverse Möglichkeiten für die Blutabnahme:

Die kapillare Blutabnahme

Kapillaren sind winzige Gefäße, welche überall im Gewebe liegen. Durch einen kleinen Stich in den Finger kann man das Kapillarblut mit einem kleinen Röhrchen entnehmen. Bei Säuglingen ist es auch möglich, das Blut an der Ferse zu entnehmen. Die kapillare Blutabnahme ist die beste Möglichkeit, um an eine winzige Menge Blut zu kommen.

Die venöse Blutabnahme

Venen sind Gefäße die zum Herzen hinführen, dementsprechend transportieren sie sauerstoffarmes Blut. Wenn große Mengen Blut benötigt werden, so wird meistens eine venöse Blutabnahme angewendet. Hierfür wird in der Regel eine Vene in der Armbeuge verwendet. Eine venöse Blutabnahme wird beispielsweise bei der Blutspende angewendet.

Die arterielle Blutabnahme

Arterien sind jene Gefäße, die vom Herzen wegführen. Dementsprechend transportieren sie sauerstoffreiches Blut. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel um den Sauerstoffgehalt im Blut zu bestimmen, entnimmt man Blut aus der Arterie. Die Blutabnahme aus der Arterie erfolgt aus Arterien des Handgelenks oder der Leiste.

EDTA-Blut

Das EDTA-Blut ist mit Ethylendiamintetraessigsäure (Ethylene Diamine Tetraacetic Acid) versetzt. Dieser zusätzliche Stoff verhindert, dass das Blut gerinnt. EDTA bindet das Calcium im Blut. Ungebundenes Calcium spielt aber eine wichtige Rolle für die Blutgerinnung, wenn es fehlt kann das Blut nicht gerinnen.

Bei einer Blutspende wird ungefähr 500 Milliliter Blut aus der Vene entnommen. Neben einer Vollblutspende kann man aber auch Bestandteile, also rote Blutkörperchen, Blutplättchen oder Blutplasma spenden.

Was ist Vollblut, Plasma und Serum?

Frisches Blut wird als Vollblut bezeichnet. Es besteht aus einer biologischen Flüssigkeit, dem sogenannten Plasma. Vollblut ist nicht stabil. Außerhalb des Körpers oder den Laborröhrchen gerinnt es binnen wenigen Minuten zu einer halbfesten, gelartigen Masse. Diese Masse enthält verändertes Plasma, Blutzellen und Fibrin. Durch die Zentrifuge verliert diese Masse seine Struktur und wird in feste und flüssige Bestandteile getrennt. Der feste Bestandteil besteht aus Blutzellen und Fibrin. Der flüssige Bestandteil, welcher als Serum bezeichnet wird, ist dem Plasma ähnlich, hat aber wegen der Gerinnungsvorgänge eine unterschiedliche Zusammensetzung. Die Gewinnung von Blutplasma ist einfacher, da das Blut nach der Hinzugabe eines Antigerinnungsmittel nur zentrifugiert werden muss.

Sollte man im Labor Serum oder Plasma verwenden?

Abhängig von der Analyse wird entweder Plasma oder Serum verwendet, hierbei muss man beachten, dass das Serum anders zusammengesetzt ist als das Plasma, da es durch den Gerinnungsvorgang verändert wurde.

Während des Gerinnungsvorganges werden gewisse Stoffe aufgebraucht. Sie sind daher im Serum in nicht so hoher Konzentration vorhanden als im Plasma. Andere Stoffe werden durch den Gerinnungsvorgang gebildet oder freigesetzt, deshalb sind sie im Serum in einer höheren Konzentration vorhanden als im Plasma.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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