Als Blutplasma wird der flüssige Anteil des menschlichen Blutes bezeichnet. Dieses Plasma erhält man, wenn eine ungerinnbar gemachte Blutprobe zentrifugiert wird, die danach keine Blutzellen mehr enthält, aber noch über alle Gerinnungsfaktoren verfügt. Der Anteil des Blutplasmas im Blut beträgt 50 bis 59% (Männer) bzw. 54 bis 73% (Frauen).

Im menschlichen Körper zirkulieren zwischen vier und sieben Liter Blut. Je nach Gewicht entspricht das zwischen 70 bis 80 ml pro Kilogramm, wobei die Männer im Durchschnitt ca. ein Liter mehr Blut im Körper als die Frauen haben. Das Blut besteht aus roten Blutzellen (Erythrozyten) und weißen Blutzellen (Leukozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) und größtenteils aus Blutplasma. Umgangssprachlich ist es als "das flüssige Organ" bekannt. Mithilfe des Herz-Kreislauf-Systems übernimmt es die Transportfunktionen und versorgt den Körper mit lebensnotwendigen Stoffen.

Was ist das Blutplasma?

Das Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Bluts und hat einen Anteil von ca. 50 % bis 55 % seiner gesamten Zusammensetzung. Dabei sind zwischen Männer und Frauen Unterschiede zu beobachten. Der Plasmaanteil bei den Männern beträgt zwischen 50 % und 59 %, bei den Frauen kann dieser bis zu 73 % erreichen. Gemessen an dem Gewicht, beträgt der Plasmaanteil ca. 5 % vom Gesamtgewicht.

Merkmale

Im Normalfall hat das Blutplasma eine gelbliche Farbe und klare Konsistenz. Sollte die Konsistenz trüb oder milchig sein, ist das ein Zeichen eines zu hohen Fettgehalts. Dies kann von Stoffwechselproblemen hervorgerufen werden. Im Fall einer rötlichen Plasmafarbe handelt es sich um eine Auslösung von roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Wichtig zu wissen ist, dass sich die Farbe des Plasmas laufend ändern kann. Von Bedeutung sind unter anderem die Menge des laufend getrunkenen Wassers und der Fettgehalt der Mahlzeiten.

Das Wasser hat mit ca. 90 % den größten Anteil im Plasma. Die weiteren Bestandteile, die das Plasma wertvoll machen, sind die Plasmaproteine, die Glukose, die Lipide, die organischen Säuren, die Elektrolyte und die Blutgerinnungsfaktoren.

Das Blut und somit das Plasma sind direkt mit dem Herzkreislauf verbunden. Das Verhältnis des Blutplasmas zu den zellulären Bestandteilen im Blut ist ausschlaggebend für den gesunden Kreislauf. Je weniger Plasma im Blut enthalten ist, desto dickflüssiger ist das Blut. Das führt zur höheren Belastung für das Herz, weil es für das Pumpen mehr Energie und Aufwand benötigt.

Bestandteile des Blutplasma

Das Blutplasma besteht zu circa 90% aus Wasser. Der Rest sind gelöste Stoffe, wie etwa Blutproteine, anorganische Elektrolyte, Glukose und Harnstoffe.

Mit dem Blut werden zahlreiche vom Körper benötigte Stoffe transportiert und zum richtigen Organ geführt.

Im Blutplasma sind ca. 100 unterschiedliche Proteine enthalten. Sie haben einen Anteil von 60 bis 80 Gramm pro Liter Plasma. Die Bedeutendste davon sind die Albumine und Globuline. Diese unterstützen den Transport der wasserunlöslichen Stoffe und die Aufrechterhaltung des PH-Blutwerts. Durch die Plasmaproteine wird der Säure-Basen-Haushalt im Körper reguliert. Ein abweichender PH-Wert kann unter Umständen gefährlich sein. Des Weiteren regulieren und stärken sie das Immunsystem.

Glukose

Die Glukose ist ein natürliches Kohlenhydrat und liefert dem Körper die erforderliche Energie. Diese wird als Glykogen in den Zellen gespeichert. Durch die Hormonen Insulin und Glukagon wird die Glukosekonzentration im Körper geregelt. Bei richtiger Funktion diesen Hormonen ergibt sich ein durchschnittlicher Blutzuckerspiegel.

Lipide

Die Lipide sind die Fette und die fettähnlichen Substanzen, die größtenteils wasserunlöslich sind. Ebenso wie die Kohlenhydrate sind die Lipide Energiespeicher. Allerdings besitzen sie einen Energiegehalt, der zwei bis dreimal höher als dieser der Kohlenhydrate ist. Durch die begrenzte Gegenwirkung der Lipide mit Wasser bleibt die Energie ohne Wasserzusatz erhalten.

Organische Säuren

Die organischen Säuren werden von den Kohlenhydraten und Fetten gebildet. Als solche sind die Milchsäure, die Brenztraubensäure, die Zitronensäure und Ketonkörper im Blutplasma enthalten. Wie der Name schon verrät, führen sie zur Säuerung im Körper. Dies wirkt sich allerdings nicht negativ auf die PH Werte aus, da der Körper ausreichend Puffer besitzt, um diese Wirkung zu regulieren. Diese Säuren werden durch das Plasma zu denjenigen Organen transportiert, welche sie benötigen.

Elektrolyte

Die Elektrolyte sind Ionenverbindungen, die bei der Zusammensetzung der Zellmembran eine wichtige Rolle spielen. Die biologischen Elektrolyte, unter anderem Kalzium, Kalium, Magnesium, Natrium und Chlorid sind für den Wasserhaushalt des Körpers lebensnotwendig. Diese sind im Wasseranteil von Plasma enthalten.

Die Blutgerinnungsfaktoren tragen dazu bei, dass sich das Blut gerinnt und schützen vor einem erhöhten Blutverlust im Fall von Verletzungen.

Herstellung von Plasma

Das Blutplasma wird nur im menschlichen Körper produziert und lässt sich chemisch nicht erzeugen. Nach einer Blutabnahme wird mithilfe von Wirkstoffen wie Heparin, Natriumcitrat oder EDTA das Blutplasma gewonnen. Die Zusatzstoffe verhindern die Blutgerinnung. Das Vollblut wird anschließend zentrifugiert, wodurch sich die zellulären und flüssigen Teile des Blutes trennen. Das so gewonnene Blutplasma enthält alle bereits oben aufgezählten Stoffe und Gerinnungsfaktoren.

Wenn man der Blutgerinnung nicht entgegenwirkt, so entstehen ein Thrombus und eine plasmaähnliche Flüssigkeit. Diese ist das Blutserum und enthält alle Bestandteile des Plasmas bis auf seine Gerinnungsfunktionen.

Einsatz

Vor allem die Proteine und die Blutgerinnungsfaktoren des Blutplasmas werden zur Behandlung von vielen Krankheiten und Verletzungen eingesetzt.

Für das Immunsystem ist Plasma unerlässlich. Die darin enthaltenen Immunoglobuline helfen bei primären und sekundären Immundefekten. Obwohl die Störungen im Immunsystem grundsätzlich nicht komplett heilbar sind, lassen sie sich durch die Behandlung mit plasmahaltigen Präparaten gut in Griff kriegen. Sie sind auch ein wirkungsvolles Hilfsmittel für Krebspatienten nach einer Chemotherapie.

Bei Rhesusunverträglichkeiten während der Schwangerschaft, Lebertransplantationen, Tetanus oder Hepatitis kommen die Hyperimmunglobuline zum Einsatz. Die Präparate, in welchen sie enthalten sind, beweisen bereits eine erfolgreiche Behandlung.

In der Notfallmedizin wird das im Plasma enthaltenen Albumin oft bei der Behandlung von schweren Verbrennungen und operativen Eingriffen benutzt.

Die Gerinnungsfaktoren im Plasma werden zur Behandlung von Hämophilie verwendet. Bei dieser Erbkrankheit können spontane Blutungen auftreten und das Blut gerinnt entweder zu langsam oder gar nicht.

Das Blutplasma ist in seinen Funktionen und Wirkungen komplex und vielfältig und findet immer weitere Einsatzgebiete. Aktuell werden Plasmabehandlungen bei Krebspatienten erforscht und seine Wirksamkeit im Bereich der Wundheilung wird weiterhin getestet. Die Gewinnung von Plasma ist als Prozess aufwendiger als eine Blutspende, allerdings schonender für die Spender, da sich das Plasma im Körper innerhalb von 48 Stunden nachproduzieren lässt. Das Blut und somit das Plasma lassen sich trotz mehrerer Versuche nicht künstlich erzeugen und gehören somit zu den wertvollsten Ressourcen.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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